Das Flüstern der Schattenwege
Durch einen Schleier aus flimmernden Schatten tauchten Formen auf, die keine Namen kannten, und Bewegungen, die keine Richtungen gehorchten. Hier, in einem Raum, wo Zeit und Logik sich verwebten wie die Fäden eines vergessenen Traums, existierte ein Reisender ohne Gesicht, seine Gestalt nur als ein Flüstern unter den flüchtigen Blicken der Vorübergehenden.
Er trug einen Koffer, alt und abgenutzt, gefüllt nicht mit Gegenständen, sondern mit flüsternden Stimmen aus anderen Zeiten, die niemals begannen oder endeten. Neben ihm, eine durchscheinende Silhouette, ein Begleiter, der niemals sprach, aber dessen Präsenz den Raum mit einem sanften, fast unhörbaren Lied füllte.
Eines Tages, oder war es eine Nacht, kreuzten ihre Pfade die einer Taube, deren Flügel wild schlugen, als wolle sie den Himmel selbst spalten. Die Taube flog durch Betonlabyrinthe, ihre Schattenwürfe verfingen sich in den Rissen der Wände und im Netz verlorener Hoffnungen, nur um schließlich an einer verglasten Oberfläche zu zerschellen. Ihre Freiheit endete in einem Bild von verzerrten Spiegelungen, ein Spiel der Realitäten, das sich im Kreis drehte.
Der Reisende setzte seinen Weg fort, das Pochen seiner Schritte verlor sich in der Stille, die folgte. Der Koffer schien schwerer mit jedem Schritt, gefüllt mit den Echos dessen, was einmal war oder vielleicht nie gewesen ist. Um sie herum webte sich der Raum enger, dunkler, und die Grenzen zwischen Sein und Nichtsein wurden fließend.
Sie erreichten schließlich einen Ort, wo der Boden nachgab und die Erde aufbrach, als wolle sie die Welt neu schreiben. Hier, im Wurzelwerk der Zeit, ließen sie den Koffer nieder, bereit, ihn zu öffnen oder für immer verschlossen zu halten. Was aus ihm hervorbrach, könnte eine Geschichte sein oder ein Sturm, ein Flüstern oder ein Schrei.
Die Geschichte endet hier, doch das Echo ihrer Schritte hallt weiter, in den Winkeln eines jeden Traums, der darauf wartet, erträumt zu werden. Die Leser mögen selbst entscheiden, ob der Koffer je geöffnet wird oder ob seine Geheimnisse untrennbar mit dem Wald der Schatten verwoben bleiben.