Das Projekt “Falling”

Das Projekt "Falling"

Die Metamorphose einer Seele: Falling's Reise von der Finsternis ins Licht

Das Ticken einer Uhr war das Einzige, das in dem ansonsten stillen Raum zu hören war. In der Ecke stand eine Frau mit dem Namen Falling, allein und verloren in ihren Gedanken. Ihre schlanke Silhouette zeichnete sich scharf gegen die weiße Wand ab, und obwohl das Zimmer gut beleuchtet war, schien eine Schattenwolke nur um sie herum zu hängen.
In der Nähe, auf einem kleinen Beistelltisch, lag ein Spiegel, nicht größer als eine Handfläche. Er schien jedoch eine andere Welt zu zeigen; statt ihres Spiegelbildes sah Falling darin eine endlose Leere, die sie immer tiefer in sich hineinzog.
Sie trug einen roten Schlafanzug, der im Gegensatz zu ihrer blassen Haut lebhaft wirkte. Die Farbe wirkte fast wie ein Ruf, ein verzweifelter Schrei nach Leben inmitten der Tristesse ihrer Umgebung. Mit nervösen Fingern spielte sie mit ihren Haaren, verstrickte sie, ließ sie wieder los, als würde sie nach einem Weg suchen, sich aus diesem Gefängnis ihrer eigenen Gedanken zu befreien. Mit jeder Minute, die verging, wurde ihre Bewegung dringlicher. Sie schien von innen heraus zu kämpfen, ihre eigene Haut sprengen zu wollen, um das zu werden, was sie wirklich war, jenseits des Körpers, den sie besaß. Ihre Augen suchten den kleinen Spiegel immer wieder, als ob sie darin eine Antwort oder einen Ausweg erwarteten.
Plötzlich, in einem Moment intensiver Verzweiflung, stolperte sie vorwärts, ihr Kopf neigte sich zum Spiegel, und ihre Lippen berührten das kalte Glas. Und in diesem Augenblick passierte etwas Unerklärliches. Der Raum, der Spiegel, ihr roter Schlafanzug – alles begann zu flimmern, als würde die Realität selbst Risse bekommen. Falling fand sich in einer anderen Welt wieder. Ein Ort, an dem sie fliegen konnte, wo die Schwerkraft nicht existierte und ihre Seele frei war. Sie fühlte sich leicht, fast schwerelos, und die Dunkelheit, die sie so lange umgeben hatte, war verschwunden. Hier, in dieser neuen Welt, konnte sie wirklich sie selbst sein, ohne Angst, ohne Zweifel, einfach frei. Nach was sich wie eine Ewigkeit anfühlte, wurde Falling sanft zurück in den Raum gezogen, aber sie war verändert. Ihr roter Schlafanzug schimmerte jetzt in den Farben des Regenbogens, und der kleine Spiegel zeigte ihr ein strahlendes Lächeln.
Das Fotoprojekt war beendet. Die Bilder zeigten nicht nur eine Frau in einem roten Schlafanzug. Sie erzählten die Geschichte einer Transformation, eines Kampfes und eines Triumphs. Es war die Geschichte von Falling, der Frau, die lernte, aus sich selbst herauszukommen.